Canine Ehrlichiose

Die Ehrlichiose der Hunde (auch Tropische Canine Panzytopenie, „Zeckenfieber“) ist eine akute bis chronische Infektionskrankheit, die durch Rickettsien verursacht wird.

 

Die Erkrankung ist im Mittelmeerraum endemisch, so dass Hunde vor allem bei Urlaubsreisen in diese Region gefährdet sind. Die Erreger befallen die weißen Blutkörperchen (v. a. Monozyten und Lymphozyten, seltener die Granulozyten).

Der Erreger der klassischen Ehrlichiose (Mono- und lymphozytäre Ehrlichiose) ist Ehrlichia canis, ein Bakterium.

Eine Ehrlichiose kann durch weitere, sogenannte Sekundärinfektionen, z. B. mit Babesien und Hämobartonellose verkompliziert werden. Vor allem die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) ist Überträger und Reservoir für E. canis. Die Zecken können den Erreger bis zu fünf Monaten beherbergen. Infektionen des Menschen durch den Erreger kommen vor, allerdings vermutlich nur durch Übertragung durch Zecken, eine Hund-Mensch-Übertragung ist unwahrscheinlich. Inwieweit durch die Ausbreitung dieser Zecke auch auf Deutschland, autochthone Infektionen vorkommen, ist bislang nicht vollständig gesichert. Sie sind aber keineswegs auszuschließen, so dass die Ehrlichiose nicht mehr als typische „Reisekrankheit“ angesehen werden kann.

 

Der Befall der Granulozyten (Anaplasmose, Granulozytäre Ehrlichiose) wird durch Anaplasma phagocytophilum (Ehrlichia ewingii) hervorgerufen. A. phagocytophilum wird durch den Gemeinen Holzbock, die Hirschzecke und Ixodes pacificus übertragen. Diese Erkrankung wurde in der Vergangenheit vor allem in der Schweiz beobachtet („Schweizerische Ehrlichiose“). Neuere Untersuchungen zeigten auch in Deutschland ein relativ häufiges Auftreten. Die Seroprävalenz bei Hunden in Deutschland beträgt 19 % und wie in der Schweiz sind etwa 1 % der Holzböcke Träger des Erregers. Die Symptome sind meist unspezifisch und sehr mannigfaltig. Alle Hunderassen, vor allem Welpen, sind betroffen.

 

Die verschiedenen Ehrlichienspezies werden in drei verschiedene Klassen,  basierend auf den Zelltyp, den sie infizieren, eingeteilt.

Bei einer Infektion mit E.canis kommt es zur Infektion der Monozyten und somit zur Caninen Monozytären Ehrlichiose (CME), bei der Infektion mit E. phagocytophila werden Granulozyten infiziert, was zur Caninen Granulozytären Ehrlichiose (CGE) führt.

Die Inkubationszeit bei Ehrlichia beträgt etwa 8-20 Tage, die dann in eine akute Phase von 2-4 Wochen übergeht. Klinische Symptome sind meist unspezifisch: Fieber, Anorexie, Dyspnoe, Anämie und Lymphadenopathie. In seltenen Fällen treten ZNS-Störungen auf.

In den ersten 10-20 Tagen sieht man Thrombozytopenie, wobei es aber eher selten zu spontanen Blutungen kommt. Danach kommt es unbehandelt meist zu chronischen Infektionsphasen.

Bei der Infektion mit E. phagocytophila sind die Symptome sehr ähnlich. Hinzu kommt aber in der Regel eine Polyarthritis mit neutrophilen Entzündungserscheinungen hinzu.

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